In der Schweiz ist das PIS inzwischen weitgehend unbegrenzt und in Deutschland und in Österreich bei bestimmten Indikationen erlaubt. Beworben wird diese Technik damit, dass sie die Erfolgsrate der klassischen, d.h. der IVF mit einer Hormonstimulation, erhöht.
Dies ist jedoch falsch. Pro Stimulation steigt die Erfolgsrate der IVF durch ein PIS nicht, an, sondern sinkt durch die Manipulation der Embryonen wahrscheinlich sogar ab. Lediglich die Schwangerschaftsrate des ersten Transfers steigt an, da die Embryonen mit dem höchsten Schwangerschaftspotential ausgewählt werden können. Es gibt dadurch pro Stimulation und Follikelpunktion weniger Embryotransfers.
Bei einem PIS kann die Frau ggf. etwas schneller, aber nicht besser schwanger werden. Es gibt nur sehr wenige Indikationen, bei denen das PIS Sinn macht: Dazu gehören Frauen im Alter von ca. 40 Jahren mit einer hohen Ovarreserve. Da in diesem Alter die Zeit drängt, ist es sinnvoll, eine Selektion durchzuführen und möglichst nur die allerbesten Embryonen zu transferieren, um dann möglichst schnell, falls erforderlich, mit der nächstem Stimulation zu beginnen.
Bei der IVF-Naturelle® wird angestrebt, möglichst wenig Manipulationen und keine Selektion durch das Labor vorzunehmen. Auch wird das Einfrieren der Embryonen vermieden. Die Risiken einer PIS für die Kinder sind noch unklar, so dass man sich oft lieber auf die Selektion der Natur verlässt. Bei der IVF-Naturelle® macht das PIS natürlich keinen Sinn, da in der Regel nur ein Embryo vorliegt.