Häufig gestellte Fragen (FAQ) rund um IVF-Naturelle®
Es werden fast keine Hormone gegeben. In der Regel wird eine Spritze zum Auslösen des Eisprungs verabreicht. Nur wenn zufälligerweise bei einer Konsultation der sogenannte LH-Peak festgestellt wird und somit der Eisprung schon natürlicherweise eingeleitet wurde, kann auch auf diese Spritze verzichtet werden. Des Weiteren werden ggf. gering dosierte Hormone zur Kontrolle des Eisprungs verabreicht, um im Einzelfall die Effektivität der Behandlung zu erhöhen.
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, zumal Zentren im In- und Ausland unterschiedlich arbeiten. Oft werden Parameter oder Erfolgszahlen von Paaren genannt, die ein Zentrum in einem besonders gutem Licht erscheinen lassen. Dies erklärt auch die scheinbar höheren Schwangerschaftsraten im Ausland, da eine Embryoselektion ein Präimplantations-Screening zwar die Erfolgsrate im ersten Transferzyklus erhöhen kann, aber natürlich nicht die Fertilität der Frau bzw. die Gesamterfolgschance nach dem Transfer aller Embryonen. Mit anderen Worten: Alle kochen nur mit Wasser. Die Fertilität einer Frau kann durch kein Labor dieser Welt verbessert werden und jedes grössere Kinderwunschzentrum mit einem grossen Labor weist eine gute Qualität auf. In der Schweiz betrug die im Jahr 2015 die Geburtenrate pro Zyklus mit knapp 2 Embryonen 22% und pro Transfer 30%.
Und jetzt konkret zur IVF-Naturelle®:
Die Erfolgsrate hängt insbesondere vom Alter der Frau, der Dauer der Sterilität und z.T. auch von der Sterilitätsursache ab.
In einem idealen Kollektiv von Frauen, die jünger als 34 Jahre alt sind und erst seit 1-2 Jahren versucht, ein Kind zu bekommen, betrug in einer unserer Berner Studien die Schwangerschaftsrate pro erstem Transfer mit einem Embryo bei einer IVF-Naturelle®-Behandlung 36.7%. Ein Transfer tritt mit dem in Bern entwickeltem Behandlungsprotokoll in knapp 2/3 aller Zyklen ein. Transferiert werden durchschnittlich 1.1 Embryonen mit der entsprechend niedrigen Zwillingsrate.
Werden hingegen alle Paare gesamthaft betrachtet, liegt die Schwangerschaftsrate etwas niedriger, konkret pro Transfer bei ca. 20-30%. Die Geburtenrate ist wegen der möglichen Fehlgeburten etwas niedriger.
Oder aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: 3 Zyklen = 3 Monate einer einfachen Behandlung mit einer IVF-Naturelle® sind genauso erfolgreich wie eine aufwändige klassische IVF mit einer hoch-dosierten Hormonstimulation und einem Transfer.
Oder aus einem noch anderen Blickwinkel betrachtet: Eine Behandlung mit einer IVF-Naturelle® dauert gemäss unserer Studien bis zum Eintritt einer Schwangerschaft statistisch 1/3 länger als bei einer klassischen IVF, kostet aber pro eingetretener Schwangerschaft 1/3 weniger. Details finden Sie im Menüpunkt „Unsere Wissenschaft“ auf dieser Website.
In Bern sind durchschnittlich 1.2 Konsultationen a 15 min. bis zur Follikelpunktion erforderlich. Patientinnen, die weiter weg wohnen, können auch bei ihrem Frauenarzt eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutabnahme machen lassen und das Ergebnis per Fax oder per e-mail zusenden. Nur sollten die Blutwerte bereits am Nachmittag des Tages vorliegen, an dem die Untersuchungen durchgeführt wurden. Auf diese Weise können auch Paare in einem unserer spezialisierten IVF-Naturelle®-Zentren betreut werden, die weit entfernt wohnen.
Wenn die Technik perfekt optimiert wurde und ganz zarte Instrumente verwendet werden, ist die Punktion in den meisten Fällen gleich oder sogar weniger schmerzhaft als eine Blutentnahme. In Bern gaben 80% der Frauen in einer Umfrage an, dass die Punktion nicht unangenehmer war, als die zuvor durchgeführte Blutabnahme. In den mehr als 3.000 dort durchgeführten Zyklen hat keine Patientin die Therapie wegen der Punktion abgebrochen. Unsere Frauen können sofort nach der ca. 2 Minuten dauernden Punktion nach Hause gehen oder ihrer Arbeit nachgehen.
Gemäss der Aussage unserer Patientinnen und einer grossen Studie ja.
Wir haben in Bern eine wissenschaftliche Studie zusammen mit den Psychologen in Fribourg durchgeführt, bei der die psychische Belastung von einem klassischen IVF-Therapiezyklus mit drei IVF-Naturelle®-Therapiezyklen verglichen wurde. Es wurden validierte Fragebögen eingesetzt, die von den Patienten zuhause, also ohne den Einfluss von uns Kinderwunschärzten, ausgefüllt und von unabhängigen Psychologen ausgewertet wurden.
Die Studie zeigte bei gleichen Schwangerschaftsraten in beiden Gruppen eine signifikant geringere Belastung durch die drei IVF-Naturelle®-Therapien. Details finden Sie im Menüpunkt „Unsere Wissenschaft“ auf dieser Website.
Bei der IVF-Therapie legen die Paare grosse Anteile des eigentlich sehr intimen und persönlichen Fortpflanzungsprozesses in die Hände der Reproduktionsmediziner. Dieser stimuliert mit seinem Team nicht nur künstlich die Follikelbildung, führt künstlich den Eisprung durch, befruchtet die Eizelle im Labor und verabreicht Hormone während der Phase der Einnistung, sondern wählt auch noch im Labor aus, welcher Embryo transferiert werde soll und friert auch noch überzählige Embryonen ein, die ggf. später entsorgt werden müssen.
Es ist somit mehr als nachvollziehbar, dass das Paar wünscht, möglichst viele dieser künstlichen Prozesse zu vermeiden und so viel wie möglich der Natur und dem Körper der Frau zu überlassen. Von all den oben genannten Punkten entfallen bei der IVF-Naturelle® die Stimulation der Follikelbildung, die Hormongaben während der Einnistung , die Selektion der Embryonen und das Einfrieren und damit ggf. die Entsorgung überzähliger Embryonen. Somit werden bei der IVF-Naturelle® möglichst viele Anteile der Reproduktion dem Paar überlassen, ohne dass die Erfolgschance gesamthaft reduziert ist.
In unseren IVF-Naturelle®-Zentren wird auch der Entscheidungsprozess für die IVF komplett auf den Kopf gestellt. Normalerweise entscheidet der Reproduktionsmediziner, ob eine IVF-Therapie erforderlich ist und legt die Art der IVF-Therapie fest. In unseren Zenten wird hingegen die Wahl der IVF-Therapie primär nach den Wünschen des Paare ausgerichtet. Bei uns gilt der Grundsatz, der in allen anderen Bereichen der Medizin auch gilt und aus unserer Sicht auch bei der IVF-Therapie gelten sollte: Bei gleicher Effektivität verschiedener Therapien sollte zuerst die einfachste und natürlichste Behandlung durchgeführt werden. Diese Vorgehensweise wird detailliert und graphisch im Menüpunkt „IVF-Naturelle® – so funktioniert es“ dargestellt.
In spezialisierten IVF-Naturelle®-Zentren ist ein Transfer in durchschnittlich 60% der Zyklen, d.h. gut jeden 2. Monat möglich. Die Transferwahrscheinlichkeit ist einer der wesentlichen Faktoren, die sich bei spezialisierten und nicht-spezialisierten Zentren unterscheiden.
Ca. 10% der Frauen haben einen vorzeitigen Eisprung, in ca. 10% der Punktionen kann die Eizelle nicht gewonnen werden, ca. 10% der Eizellen sind nicht reif und ca. 10% der Eizellen lassen sich nicht befruchten oder entwickeln sich nicht korrekt. In der Summe sind dies ca. 40%. Diese Zahlen mögen manchen Patientinnen hoch erscheinen, stellen aber weltweit mit die besten Erfolgsraten dar. Bei einer klassischen IVF-Therapie sind diese „Verluste“ deutlich höher, nur fallen sie durch die Vielzahl an Eizellen nicht so stark ins Gewicht. Auch eine klassische IVF-Therapie führt nicht immer zu einem Transfer.
In der Schweiz ist das Präimplantations-Screening (PIS) inzwischen weitgehend unbegrenzt und in Deutschland und in Österreich bei bestimmten Indikationen erlaubt.
Durch ein PIS steigt die Erfolgsrate einer IVF nicht, an, sondern sinkt durch die Manipulation der Embryonen wahrscheinlich sogar ab. Lediglich die Schwangerschaftsrate des ersten Transfers steigt an, da die Embryonen mit dem höchsten Schwangerschaftspotential ausgewählt werden können. Dadurch gibt es jedoch pro Stimulation und Follikelpunktion weniger Embryotransfers. Ein PIS ist teuer und erfordert natürlich eine Hormonstimulation, um möglichst viele Eizellen gewinnen zu können.
Bei einem PIS kann die Frau ggf. etwas schneller, aber nicht besser schwanger werden. Es gibt nur sehr wenige Indikationen, bei denen das PIS Sinn macht: Dazu gehören Frauen im Alter von ca. 40 Jahren mit einer hohen Ovarreserve. Da in diesem Alter die Zeit drängt, ist es sinnvoll, eine Selektion durchzuführen und möglichst nur die allerbesten Embryonen zu transferieren, um dann möglichst schnell, falls erforderlich, mit der nächstem Stimulation zu beginnen.
Bei der IVF-Naturelle® wird angestrebt, möglichst wenig Manipulationen und keine Selektion durch das Labor vorzunehmen. Die Risiken eines PIS für die Kinder sind noch unklar, so dass man sich lieber auf die Selektion der Natur verlässt. Bei der IVF-Naturelle® macht das PIS natürlich keinen Sinn, da in der Regel nur ein Embryo vorliegt.
Deswegen ist das PIS keine Konkurrenz für die IVF-Naturelle®. Das PIS kann die Schwangerschaftschancen in der Regel nicht erhöhen und die IVF-Naturelle® ist und bleibt die Technik mit der geringeren Belastung für die Patientinnen.
Die Erfolgsraten sind stark vom Alter der Frau und der durchgeführten Therapie abhängig. Wir haben Studien durchgeführt, um die Erfolgsraten abschätzen zu können. Durch diese Studien wissen wir, für wen die IVF-Naturelle® ideal geeignet ist.
Grob orientierend sind folgende Erfolgsraten bei Frauen im Alter von weniger als 40 Jahre zu erwarten:
- Schwangerschaftsrate pro Transfer von einem Embryo: 25-30%
- Wahrscheinlichkeit eines Transfers: 50-60% in natürlichen Zyklen, bei Modifikationen des Zyklus 60-70% (Ein Transfer findet nicht in jedem Zyklus statt, da in ca. 10% der Zyklen der Eisprung zu früh erfolgt, bei ca. 10% der Punktionen die Eizelle nicht gewonnen werden kann, ca. 10% der Eizellen unreif sind und sich ca. 10% der Eizellen nicht befruchten lassen oder sich nicht weiter entwickeln. Alle diese Dinge sind ganz natürlich und passieren auch, wenn Sie auf natürliche Weise schwanger werden wollen, nur passiert all dies dann im Verborgenen).
Die Kosten variieren von Zentrum zu Zentrum. Sie finden die Kosten auf den Websites der Zentren oder können diese dort erfragen.
Grundsätzlich sind die Kosten pro Therapiezyklus durch die Vermeidung der teuren Gonadotropine deutlich niedriger. Wenn die Kosten pro erzielter Schwangerschaft berechnet werden, liegen diese durchschnittlich 1/3 unter denen bei einer normalen IVF-Therapie.
Bestehen weitere Fragen, können Sie gerne mit Ihrem individuellen Anliegen auf unsere Netzwerk-Mitglieder zukommen und sich beraten lassen.